Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall tritt bevorzugt in jungen Jahren bei kurzbeinigen Rassen mit langem Rücken auf oder bei alten Hunden als Folge eines Verschleißes der Bandscheiben. Er kommt meist am Übergang von Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule vor, da hier die Beanspruchung am größten ist.

Es gibt zwei Stufen von Bandscheibenvorfällen:

Grad I Die Bandscheibe wölbt sich mehr oder weniger stark vor. Der Bindegewebsring um sie herum ist noch intakt aber der Hund hat starke Schmerzen, die durch den Druck, der auf das Rückenmark ausgeübt wird, entstehen. Lähmungserscheinungen sind eher selten. Symptome sind aber ein schwankender Gang, Bewegungsunlust und evtl. auch das Schleifen der Hintergliedmaßen.

Diese Symptome können immer wieder auftreten, bis es dann schlussendlich zum endgültigen Vorfall kommt.

Ein unvollständiger Vorfall wird fast immer medikamentös behandelt . Auch Ruhe und Bewegungseinschränkung sind wichtig, vor allem aber darf der Hund nicht mehr springen und Treppen laufen. Optimal sind für die Vierbeiner eine begleitende Physiotherapie.

Grad II ist der vollständige Vorfall. Hier ist der Bindegewebsring um die Bandscheibe bereits gerissen und das Bandscheibenmaterial ist in den Wirbelkanal vorgetreten. Dadurch kommt es dort zu einer Schädigung des Rückenmarkes. Die Symptome sind hier viel deutlicher, es kommt zu Lähmungen an der Hinterhand, Inkontinenz und die Hunde können sich nur noch robbend fortbewegen.

Ein vollständiger Vorfall muss operativ behandelt werden. Durch die Operation versucht der Chirurg, das Rückenmark zu entlasten sowie den Druck und damit das Fortschreiten der Zerstörung zu verhindern. Er entfernt das vorgefallene Bandscheibenmaterial.

Bei beiden Erscheinungsformen ist die Physiotherapie eine sinnvolle, begleitende Maßnahme, um den Hund schnell wieder fit zu bekommen.